Altar
In der St.-Nicolai-Kirche stammt das bedeutendeste Kunstwerk von Hans Gudewerdt dem Jüngeren. Er lebte von ca. 1600 bis 1671 und folgte seinem Vater in der Eckernförder Holzschnitzerwerkstatt nach.
Für die Eckernförder Kirche hat er 1642 den Altaraufsatz geschaffen. Es ist neben anderen bedeutenden Werken, die von ihm in dieser Kirche zu sehen sind (sogenannte Epitaphien) ein "Hauptwerk des Hochbarock im Lande" überhaupt. Der Eckernförder Altaraufsatz zeigt Gudewerdt auf dem Höhepunkt seiner Schnitzkunst. Aus Eichenholz hat der Künstler sein Werk gefertigt. In der Mitte des Altars befindet sich Jesus am Kreuz. Das Besondere an dieser Darstellung ist, dass Jesus noch als Lebender im Augenblick seiner Todes zu sehen ist. Unter seinem Kreuz stehen Maria, seine Mutter, und Johannes, der im Johannesevangelium als der Lieblingsjünger von Jesus beschrieben wird. Die Engel, die Jesus umgeben, sind später von Gudewerdt zugefügt worden ebenso wie die vor dem Kreuz sitzende Maria Magdalena.
An der Seite des Hauptbildes stehen die Evangelisten Matthäus (mit einem Kind oder Engel) und Markus (mit dem Löwen). Oben sind die beiden weiteren Evangelisten Lukas (mit einem geflügelten Stier) und Johannes (mit einem Adler) zu sehen. Sie rahmen die Stiftertafel.
Eine weitere Figur zeigt Moses mit der Tafel, auf der die zehn Gebote stehen. Ihm gegenüber steht Johannes der Täufer.
Über der Kreuzigung befindet sich eine Mutter, die ihre beiden Kinder an die Brust drückt. Es handelt sich um die Darstellung der Caritas, welche die Liebe symbolisiert.
Der Abendmahlsengel oben auf dem Altar zieht in besonderer Weise die Blicke des Betrachters auf sich. Er steht auf einem Podest und scheint mit Weinkelch und Brot in seinen Händen in die Kirche hineinzukommen.