Kirche gegen sexualisierte Gewalt
ForuM-Studie: Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland
Am 25. Januar 2024 wurde eine umfassende, unabhängige Aufarbeitungsstudie zum Thema sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie veröffentlicht. Sie heißt ForuM-Studie. ForuM steht für „Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“.
Die ForuM-Studie wurde von der evangelischen Kirche mit ihren 20 Landeskirchen initiiert. Sie umfasst einen Zeitraum von über 70 Jahren – von der Großeltern - über die Elterngeneration bis heute bzw. 2021. Die Studie hat das Anliegen, eine neue systematische Grundlage für unsere institutionelle Aufarbeitung zu legen. Sie hilft, Zusammenhänge besser zu verstehen und Risiken zu minimieren. Die Ergebnisse der Forum-Studie finden Sie unter www.forum-studie.de.
Es ist sehr schmerzhaft, mit der Tatsache umzugehen, dass es in unserer Kirche und Diakonie sexualisierte Gewalt gab und gibt. Es ist kaum zu ertragen, dass unsere Kirche ihre Aufgabe, ein Schutzraum für alle Menschen zu sein, nicht erfüllt hat und immer noch nicht in allen Bereichen erfüllt.
Unsere Hoffnung ist, dass die Ergebnisse der Studie dazu beitragen, die Risiken noch besser zu erkennen und begünstigende Strukturen abzubauen. Als Verantwortliche in den Gemeinden und der Evangelischen Kirche werden wir alles daransetzen, dies umzusetzen.
Bereits jetzt wird in den Kirchenkreisen viel dafür getan, den Schutz zu verbessern. So sind wir als Kirchengemeinden derzeit dabei, Schutzkonzepte für alle Bereiche der Gemeindearbeit zu erstellen. Es gibt verpflichtende Schulungen für alle hauptamtlichen Mitarbeiter:innen und entsprechende Verhaltensregeln.
Außerdem gibt es in jedem Kirchenkreis unabhängige Meldestellen für Betroffene. Wir möchten Sie alle ausdrücklich dazu ermutigen, sich an diese Stellen zu wenden, wenn Sie Hinweise auf sexualisierte Gewalt erreichen oder Sie selbst derartige Gewalt erfahren haben.
Und noch ein Wunsch zum Schluss: Seid achtsam miteinander, hört einander zu, schaut hin, bietet Unterstützung an und respektiert die Grenzen Eures Gegenübers. Lasst uns gemeinsam das Bewusstsein für sexualisierte Gewalt in unserer Kirche und in unserem Umfeld schärfen.
Pastorin Lea Strohfeldt
Du hast Hinweise auf sexualisierte Gewalt in unserem Kirchenkreis?
Bitte wende Dich an unsere Meldebeauftragte Kerrin Lorenz
04331–59 03 333
kontakt@meldestelle.kkre.de
Ergänzende Unterstützungsangebote findest Du hier:
• UNA – Sexuelle Übergriffe in der Nordkirche – Wendepunkt e.V.
0800–022 00 99
• Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch
0800–22 55 530
Du möchtest mehr über die Präventionsarbeit im Kirchenkreis erfahren?
Infos gibt es unter Präventionsarbeit | Ev.-Luth. Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde (kkre.de)