Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Ein neuer Musiker für Gettorf

  • Andrej Naumovich auf der Orgelempore der St.-Jürgen-Kirche in Gettorf.
  • Das Spielen auf der Marcussen-Orgel in der Gettorfer Kirche mache Spaß, sagt Andrej Naumovich.

Gettorf – Diese Lösung ist ein Gewinn für alle: Andrej Naumovich ist in Gettorf Kirchenmusiker auf Zeit. Der 35-Jährige kann seiner Elternzeit weiter Musik machen, Orgel spielen, die Kantorei leiten und Konzerte organisieren. Die Kirchengemeinde bekommt einen Kirchenmusiker, der viel Erfahrung in allen Bereichen mitbringt und besonders zu den hohen christlichen Festen hochwertige Musik in die St. Jürgen Kirche bringt. Dazu wird die Gettorfer Konzertkirche wiederbelebt, die Arbeit von Naumovich, die vorläufig bis Ende 2024 befristet ist, soll in die Region ausstrahlen.

„Wir freuen uns, dass wir einen solchen Musiker für uns gewinnen konnten“, sagt Pastor Björn Ströh, der auch Vorsitzender des Kirchengemeinderats ist. „Andrej Naumovich füllt bei uns eine Lücke und wird das musikalische Leben in der Region bereichern.“ Neben der Kantorei unter der Leitung von Naumovich gibt es in Gettorf zudem den Gospel-Chor, einen Kinder- sowie einen Jugendchor und den Posaunenchor. „Wir sind froh, dass wir wieder so gut aufgestellt sind“, sagt Ströh.

Seine eigentliche Stelle hat Andrej Naumovich in Bad Gandersheim. An der dortigen Stiftskirche ist der in Russland geborene Musiker seit 2019 Kantor und freut sich darüber, dass für die Zeit seiner Elternzeit dort in Niedersachsen eine Vertretung gefunden wurde. Er kann sich nun seiner Tochter widmen und nebenbei in Gettorf Musik machen und „fit bleiben“, wie er sagt. Naumovich lebt mit seiner Frau in Preetz, wo diese als Kirchenmusikerin arbeitet. Der Weg von dort sei gut machbar – ob mit dem Auto oder mit der Bahn. Einmal im Monat wird er im Gottesdienst Orgel spielen, wobei die Festgottesdienste zu Ostern, Pfingsten, Erntedank oder Weihnachten im Mittelpunkt stehen.

Außerdem leitet Naumovich die Kantorei, die immer mittwochs um 19:30 Uhr im Gemeindehaus probt. „Wir freuen uns über neue Sängerinnen und Sänger“, sagt der Kirchenmusiker. Geplant sind bereits zwei Chorkonzerte, einmal im Sommer und dann soll am Ersten Advent Händels Messias in der Kirche erklingen. Die Kirche hat es dem Kantor bereits angetan. „Sie ist voll cool“, sagt er. „Sie ist schön lang und hat eine gute Akustik. Die Orgel ist in einem guten Zustand. Es macht Spaß hier zu spielen.“

Naumovich kam mit 12 Jahren aus St. Petersburg nach Deutschland und lebte zunächst in Sachsen. In Dresden machte er Abitur am dortigen Musikgymnasium und ging dann zum Studium nach Lübeck. Dort machte er seinen Bachelor und seinen Master in Kirchenmusik und verdiente sich nebenbei Geld durch Orgelspiel und Chorleitung. Dabei ist er nicht auf klassische Kirchenmusik festgelegt, sondern er schätzt auch die Popularmusik. Für ihn ist klar: Kirchenmusik ist ein Weg, zum Glauben zu finden.